Einführung in die Geschichte von Wildermieming

Das Oberinntal war schon in der jüngeren Steinzeit, in der Bronze- und frühen Eiszeit, also im 3. bis 1. Jahrhundert vor Christus von Menschen bewohnt. Das beweisen Funde von Waffen und Geräten, besonders in der Gegend zwischen Zirl, Telfs und Imst.

Die Römer haben unter der Regierung des Kaisers Augustus, kurz vor der Geburt Christi, mit dem übrigen Alpengebiet auch das Oberinntal erobert und dieses der Provinz Raetien zugeteilt.

Nach dem Zusammenbruch des römischen Kaiserreiches 476 n. Chr. herrschten noch einige Zeit die Ostgoten. Nach deren Untergang besetzte seit Mitte des 6. Jahrhunderts der geramische Volksstamm der Bajuwaren vom Norden her das Oberinntal. Sie dürften über Scharnitz und Leutasch in unsere Heimat gekommen sein. So ist als sicher anzunehmen, dass der erste bajuwarische Ansiedler Wilram war. Er war sicher der Namensgeber unseres Heimatortes, indem durch Anhängung der Endsilbe –ing der Ortsname Wilraming entstanden ist.

Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte in einer Urkunde des Bischofs Embrico von Augsburg vom 23. November 1071, worin er Güter in Tirol, darunter auch den Miemingerberg, der Kollegienkirche in Augsburg schenkte.

Es ist anzunehmen, dass sich unter diesen Schenkungen auch Afrahausen befand.

Die hl. Afra war die Schutzpatronin des Bistums Augsburg. Sicher ist es kein Zufall, dass die Kapelle von Affenhausen der hl. Afra geweiht ist. So wird der Name Affenhausen auf seine ursprüngliche Form Afrahausen zurückzuführen sein. Der Weiler Affenhausen liegt einen Kilometer südlich von Wildermieming und gehört auch zu dieser Gemeinde.

Nach der Gründung des Klosters Stams bekam dieses durch Schenkungen zahlreichen Besitz, der in den letzten Jahren an andere Besitzer weiter veräußert wurde.

0 1071

erstmals
erwähnt

0 1833

eigenständige
Gemeinde

0 1976

Wappen-
verleihung

999

Geschichten

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Die Bildung der Gemeinde

Das Gericht Petersberg gliederte sich in drei Schrannen oder Schergengerichte (Ämter). Ötz, Silz und Mieming, das in den Urkunden meist Miemingerberg genannt wird. Dieser umfasste die heutigen Gemeinden Mötz, Obsteig, Mieming und Wildermieming.

Noch 1487 bildete der Miemingerberg eine wirtschaftliche Einheit. Aber schon früh verwalteten sich die einzelnen Dörfer in besonderen wirtschaftlichen Angelegenheiten selbständig.

Die Gemeinde Wildermieming bekam schon um 1650 eine Gemeindeordnung mit Zustimmung der Gerichtsherrschaft. Der Inhalt dieser Ordnung bestimmte, dass alljährlich ein Dorfmeister und vier Gewalthaber oder Ausgeschossene gewählt und beim herrschaftlichen Bautaiding von der Obrigkeit bestätigt und angelobt wurden. Sie hatten die Aufsicht über die Feuerstätten, Kamine, Backöfen und Grammelhütten für den Flachs, auf Wege und Zäune, Heim- und Alpweiden sowie die Waldnutzung.

Sie boten zur Gemeindeversammlung und zur Gemeindearbeit auf. Sie entschieden auch über die Aufnahme Ortsfremder gegen Einkaufsgeld und über die Zulassung von Untermietern, belegten Zuwiderhandelnde mit Strafen (Geld), hatten die Überschüsse zu verrechnen und zu verteilen.

Erst im Jahre 1833 wurde der Miemingerberg in drei politisch, wirtschaftlich und steuerrechtlich selbständige Gemeinden Wildermieming, Mieming und Obsteig geteilt.

Schmökern Sie in den Geschichten, Dokumentationen und Schriften aus unserer Vergangenheit. 

Etwas aus dem Leben in Wildermieming

Viele der Bewohner haben sowohl in alter Zeit, als auch herauf durch die Jahrhunderte ein bescheidenes Leben geführt. Sie aßen im wahrsten Sinne des Wortes ein hartes Brot. Man muss bedenken, dass ein Lehen nur 2 Hektar groß war und davon eine Familie leben musste. Auch die Fruchtbarkeit des Bodens und das milde Klima machte nicht alles wett. So wurde in Wildermieming Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Mais (1780 erstmals genannt) Fisolen, Erbsen, Flachs und Hanf angebaut. Auch wuchsen Apfel-, Birnen- und Zwetschkenbäume. Zu den besonderen Köstlichkeiten zählte die Walnuss.

Viele Männer gingen, in den Zimmerberg und sogar in die Steiermark oder nach Bayern, holzen. Die Frauen grummelten den Flachs und sponnen daraus feines und grobes Garn. Trotz des bescheidenen Lebensstandards verschmähte man die Arbeit in der Fabrik. Auch die Arbeit bei der Eisenbahn war wenig zugkräftig.

An die ältesten Verkehrswege erinnern zwei Flurnamen in Wildermieming: Soumplatz und Soumgasse. Dieser alte Weg hat das Meaderloch umgangen und vermutlich über den Gerhardhof nach Telfs geführt

Wildermieming lag abseits der Straße über das Mieminger Plateau. Nur zwei schlechte Wege verbanden den Ort mit der Bundesstraße. Dies hatte auch sein Gutes. 1552 blieb Wildermieming, dank seiner versteckten Lage, von den Schmakaden verschont und 1809 tauchte der Schulmeistersohn Josef Patsch von Wilten, der anfangs April von den Franzosen gesucht wurde, unter.

1931/1932 wurde der Weg von Affenhausen nach Wildermieming ausgebaut. Erst dadurch war es möglich, diesen abseits gelegenen Ort mit dem Auto zu erreichen.

Heute ist Wildermieming, die westlichste Gemeinde des Bezirkes Innsbruck Land, ein idyllischer Ort, in dem die Landwirtschaft einen großen Stellenwert hat. Auch der Tourismus spielt eine wesentliche Rolle. Einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichte Wildermieming durch die TV-Serie Bergdoktor als fiktiver Ort Sonnenstein mit dem Bergdoktorhaus – als Attrappe.

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